Tage vergehen nicht

jede Bewegung gleich. Keine weicht ab vom Plan. Vom Ritual. Vom ewig Selben. Kein Zentimeter scheint anders. Wenn alles gleich ist. Immer wieder gleich. Dann ist es kontrollierbar. Es ist gleichförmig. Man meint, man könnte es einschätzen. Es steuern.

Warum wollen wir das? Um Sicherheit zu gewinnen. Warum macht uns Unvorhergesehenes unsicher? Wie kann es das heutzutage geben? Sind es alte Überbleibsel aus Kriegszeiten? Urängste und Urerinnerungen daran? Niemand kann Sicherheit garantieren. Und selbst wenn es ständige Sicherheit gäbe, würde sie uns dauerhaft keine Befriedigung verschaffen. Denn erst das Unkontrollierbare macht das Leben lebenswert. Das, was keiner je zu messen wagt. Was niemand gerne preisgibt, weil er sonst seinen “Bauch zeigen” würde.

Das, was immer mehr verschüttet wird.

Das, was Himmel und Erde und alle Geschöpfe zusammenhält.

Das, worum wir uns am wenigsten kümmern. Das was uns lästig geworden ist. Was wir am Liebsten verstecken würden. Weshalb wir uns schämen. Uns unserer Natur schämen.

Ein Mängelwesen. Der Mensch.

Das Einzige was er nicht kontrollieren kann, ist er selbst.

Denn er kann sich selbst nicht ausstehen. Hat Angst vor sich. Hat Angst, als kleiner Punkt im Universum. Das ist sehr einsichtig. Aber auch nicht nachsichtig mit sich selbst.

Er täte besser daran, sich stillschweigend zu akzeptieren und zu fügen. In aller Harmonie.

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