Wortlos
Tage vergehen nicht
jede Bewegung gleich. Keine weicht ab vom Plan. Vom Ritual. Vom ewig Selben. Kein Zentimeter scheint anders. Wenn alles gleich ist. Immer wieder gleich. Dann ist es kontrollierbar. Es ist gleichförmig. Man meint, man könnte es einschätzen. Es steuern.
Warum wollen wir das? Um Sicherheit zu gewinnen. Warum macht uns Unvorhergesehenes unsicher? Wie kann es das heutzutage geben? Sind es alte Überbleibsel aus Kriegszeiten? Urängste und Urerinnerungen daran? Niemand kann Sicherheit garantieren. Und selbst wenn es ständige Sicherheit gäbe, würde sie uns dauerhaft keine Befriedigung verschaffen. Denn erst das Unkontrollierbare macht das Leben lebenswert. Das, was keiner je zu messen wagt.… zum kompletten Beitrag
Auf sie mit Gebell
Deine Augen schauen starr, die Pupillen weit, möcht so gern verstehen dein Leid.
Mit Fell und Gebell, auf sie,
schnell!
Egal was andere sagen,
ich werde es tragen
wagen
überragen
Deine Augen sind unter uns ganz weich und groß
legst deinen Kopf in meinen Schoß
was mach ich mit dir bloß?
Du leckst uns ab, tausendfach,
immer wieder neu,
ohne Scheu
ohne nachrtragend zu sein
ich bin dein.… zum kompletten Beitrag
Abgelegt
abgelegt im Auto
abgelegt im Sturm
lautes surren
stöhnen verwöhnen
abgelegt im Büro
im Bett sowieso
abgelegt
überlegt
überlebt
belebt
abgelegt
am Kamin
vertraue ihm
abgelegt
dieser Dieb, wann hat er abgeliebt?… zum kompletten Beitrag
Das Leben – ein Gedicht
Das Leben kommt auf alle Fälle aus einer Zelle, doch manchmal endets auch – bei Strolchen – in einer solchen.
(erfolgreich geklaut von Heinz Erhardt in Ermangelung eigener Ideen)… zum kompletten Beitrag
Sie und Er
Sie leben nur noch auf Kriegsfuß. Die Angst aber auch der Ehrgeiz sitzen Ihnen im Nacken. Sie können nichts dafür. Sie sind so geworden.
Gemacht worden.
Macht wurde.
Ungelehrig.
Die Bibel unterm Arm, wollen sie ihrem Eid standhalten. Bis aufs Blut hält jeder an ihm fest. Das Blut befeuert Leidenschaft. Aber eine Leidenschaft, die Leiden schafft. Leiden, die einen destruktiven Kern inne tragen. Die sich nicht gut anfühlt. Die, auf Zerstörung hinaus ist.
Verlangen nach Achtsamkeit. Nach Achtung. Nach Respekt und Aufmerksamkeit. Eine Sehnsucht, dessen Flamme beständig auf kleinster Flamme lodert, aber es nie weit hoch schafft. Nur Millimeter. Ein Marathon.… zum kompletten Beitrag
Die Ente
Teil 1
Sie saß am Schreibtisch in ihrem Büro. Die Kollegin war krank. Der Blick hinaus ist immer atemberaubend. So war es auch an diesem Tage. Ihr Blick schweifte. Draußen. Das war eine riesige Glasfront. Sie nannten es oft Glashaus. Obwohl es eigentlich sonst nicht vollständig aus Glas war. Wie z.B. diese Restaurantkette, die wirklich wie eine Glasbox daherkam. Nein, es war nur die Fensterfront. Die war durchgängig. Ihr Blick glitt über das mächtige Naturspektakel, den kleinen Mikrokosmos direkt vor ihrer Tür. Ein Schritt heraus hätte sie direkt Teil sein lassen von diesem Kosmos.
Eine schnöde Januarlandschaft. Trostlos, grau, unheimlich. Diesige Kälte und schleierhafter grauer Nebel der sich über das grün der weiten Wiese und den sich anschließenden Fluss legt.… zum kompletten Beitrag
„Was ist das wohl?“
wetterwohersage: schreibgestöber
in der ferne seh ich’s nahen,
sturmeswolken der neuronen-
blitz trifft krell die augen meine
rollen sich nach hinten unten
wo dann jetzt wie wer ich weiß nicht
mehr als damals schon kriecht altes
leiden von den beiden händen
und den lenden will’s abwenden
oh die worte schießen quer zum
sinnlos trefft schon rein ins schwarze!
dunkel ist’s geworden
ein gedankensprung hinab
ins alt bekannte lebensgrab
nur einen fingerbreit entfernt
und um mich rum dreht schneller pocht
das herz und atem gib mir luft ich muss
und denk und ach ich nein wohin?
schon da.
nun bin ich wieder dort – vertrauter ort – mit mir allein
will ich nicht sein allein bin ich und will es
nicht nur dir bin ich oft fremd gegang
die zweite tür dann rechts entlang-
sam wird’s verwirrend mir.